GENERALMANAGEMENT
„Meine Verbindung mit der Musik von Raminta Šerkšnytė ist sehr persönlich. Was mich mit am meisten fasziniert, ist die poetische Qualität und das Geheimnis dieser Komponistin und ihrer Arbeit. Der „Ramintacismus“, die kleinen Terzen, ihre persönliche Stimme. Diese Stimme ist auch im internationalen Kontext von höchstem Wert, und ihre Musik verdient es, ein möglichst breites Publikum zu erreichen“. – Mirga Gražinytė-Tyla, Dirigentin
Raminta Šerkšnytė, Komponistin und Pianistin, trat erstmals in den 1990er Jahren in Erscheinung und behauptet bis heute ihre Position als eine der bekanntesten litauischen Komponistinnen. Ihr De Profundis für Streichorchester (1998), das Maestro Gidon Kremer als „die Visitenkarte der baltischen Musik“ bezeichnete, ist zu einer der meistgespielten litauischen Kompositionen weltweit geworden.
Eines ihrer jüngsten Werke, ...this too shall pass... für Violine, Violoncello, Vibraphon und Streichorchester, wurde von der Kremerata Baltica im September 2021 beim Kronberg Festival uraufgeführt. Gefolgt von zahlreichen weiteren Aufführungen, wurde es 2024…
„Meine Verbindung mit der Musik von Raminta Šerkšnytė ist sehr persönlich. Was mich mit am meisten fasziniert, ist die poetische Qualität und das Geheimnis dieser Komponistin und ihrer Arbeit. Der „Ramintacismus“, die kleinen Terzen, ihre persönliche Stimme. Diese Stimme ist auch im internationalen Kontext von höchstem Wert, und ihre Musik verdient es, ein möglichst breites Publikum zu erreichen“. – Mirga Gražinytė-Tyla, Dirigentin
Raminta Šerkšnytė, Komponistin und Pianistin, trat erstmals in den 1990er Jahren in Erscheinung und behauptet bis heute ihre Position als eine der bekanntesten litauischen Komponistinnen. Ihr De Profundis für Streichorchester (1998), das Maestro Gidon Kremer als „die Visitenkarte der baltischen Musik“ bezeichnete, ist zu einer der meistgespielten litauischen Kompositionen weltweit geworden.
Eines ihrer jüngsten Werke, ...this too shall pass... für Violine, Violoncello, Vibraphon und Streichorchester, wurde von der Kremerata Baltica im September 2021 beim Kronberg Festival uraufgeführt. Gefolgt von zahlreichen weiteren Aufführungen, wurde es 2024 bei ECM veröffentlicht.
Ihr neuestes Werk, Te Deum, wurde von den Duisburger Philharmonikern zu Ehren des 700. Geburtstags von Vilnius und der langjährigen Partnerschaft zwischen den beiden Städten in Auftrag gegeben und im September 2023 unter der Leitung der litauischen Dirigentin Giedrė Šlekytė uraufgeführt.
Šerkšnytės Musik zeichnet sich durch ihr poetisches Wesen, ihre Vorstellungskraft und durch ihre einzigartige Schönheit aus, die von baltischer Mystik und Melancholie geprägt ist. Die Suche nach und die Koexistenz von Archetypen aus westlichen und östlichen Kulturen sind ihrer Musik inhärent. Šerkšnytės Werke enthalten ein breites Spektrum an Emotionen: von der Meditation mit Andeutungen von Geheimnissen bis hin zu dramatischen Ausbrüchen von Lebensenergie, wobei die ergreifende Sehnsucht durchweg vorherrscht. Die Kompositionen sind schneidig und ausdrucksstark, mit dichten Texturen und prominenten polyrhythmischen und polymodalen Merkmalen. Šerkšnytė verschmilzt klassische, alte litauische Volks- und Avantgarde-Musiksprachen und beschreibt ihr eigenes Kompositionssystem als „Verschmelzung von Dur und Moll“ (was oft wie nicht-traditionelle Tonalität klingt). Dieses „Dur-Moll“-System basiert auf zwei gegensätzlichen Elementen (wie Modi der kleinen/ großen Terzen und „helle“ und „dunkle“ Klänge). Im Laufe der Komposition wechseln diese sich ständig ab, werden transformiert und verschmolzen.
Das Œuvre von Raminta Šerkšnytė ist reich und vielseitig: von groß angelegten Opern (Five Miracles of Mary), Multimediaprojekten (Gloria für Blechbläserquintett, Chor, Sinfonieorchester, Tonband und Videoprojektion) bis hin zu intimen Kammermusikstücken (Fantasia für Klavier) oder Stücken für ein junges Publikum (Märchen vom kleinen Prinzen für Flöte und Orchester). Als Komponistin zeichnet sie sich auch durch ihre Fähigkeit aus, verschiedene Stile flexibel einzusetzen ─ von rein melodisch fundierten Kompositionen (Kantaten-Oratorium Songs of Sunset and Dawn) bis hin zu konzeptuell komplexen Instrumentalstücken (Vortex für Violine und Ensemble). Am bekanntesten ist ihre Orchestermusik (De Profundis, Midsummer Song, Iceberg Symphony, Fires), in der sich subtile, synästhetisch-farbige Orchestrierung mit einem dramatisch mächtigen und virtuosen Klang verbindet.
Šerkšnytės wichtigste künstlerische Inspiration sind die universellen Regeln der Harmonie in der Natur mit ihrem metaphorischen Vergleich zum archetypischen menschlichen Geisteszustand. Ihre poetischen Titel sind immer im übertragenen Sinne verwurzelt und semantische Aspekte stehen immer neben den strukturellen Überlegungen ihrer Komposition. Über ihr Handwerk sagt Šerkšnytė: „Ich glaube, dass die höchste Erfahrung und die spirituelle Wirkung die Essenz in der Kunst ist, die zu einer unvergesslichen transzendentalen Erfahrung führen kann. Komposition ist ein gehobener Geisteszustand, der sich durch Klänge materialisiert, obwohl seine Eindringlichkeit von der technischen Beherrschung des Komponisten abhängt“.
Šerkšnytės Musik wurde u.a. von der Kremerata Baltica (Gidon Kremer), City of Birmingham Symphony Orchestra, Concertgebouworkest, Münchner Philharmoniker, New York Philharmonic und Orchestre Philharmonique de Radio France (alle unter Leitung von Mirga Gražinytė-Tyla), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Mariss Jansons), Lithuanian National Symphony Orchestra (Modestas Pitrėnas), Irvine Arditti, Hugo Ticciati, Percussions de Strasbourg und vielen anderen Solist:innen gespielt. Ihre Werke wurden in Konzerten auf der ganzen Welt aufgeführt, unter anderem im Lincoln Centre New York, Glenn Gould Studio Toronto, Musikverein Wien und Berliner Philharmonie, sowie bei den folgenden Festivals: ISCM World New Music Days (Hong-Kong, Tongyeong, Gent, Zagreb und Vilnius), Gaudeamus Muziekweek (Amsterdam), Baltic Sea Festival (Schweden) und Lucerne Festival, um nur einige zu nennen.
Im Jahr 2008 wurde Šerkšnytė mit dem prestigeträchtigen nationalen litauischen Kunst- und Kulturpreis ausgezeichnet, der höchsten künstlerischen Auszeichnung in Litauen. Sie ist Preisträgerin des Kompositionswettbewerbs „Coup de Cœur des Jeunes Musiciens“ (Prinz-Pierre-Stiftung, Monaco, 2011), nachdem sie hierfür von Arvo Pärt nominiert wurde. Die Musik von Raminta Šerkšnytė ist in Veröffentlichungen von Naxos, Nonesuch und dem Litauischen Musikinformations- und Verlagszentrum enthalten. Im Jahr 2019 veröffentlichte die Deutsche Grammophon ihre Porträt-CD.
Raminta wurde in Kaunas in Litauen geboren. Sie studierte zunächst Klavier und später Komposition an der Litauischen Musik- und Theaterakademie bei Prof. Osvaldas Balakauskas und nahm zudem an verschiedenen Meisterkursen für Komponisten teil. Raminta lebt und arbeitet in Vilnius, Litauen.
Zunächst gilt es hier eine ausgesprochen farbenreiche Klangsprache zu entdecken. (...) Midsummer Song etwa beschwört die langen weißen Sommernächte des Nordens, Harmonien verschwimmen wie die Grenzen zwischen Tag und Nacht, einzelne solistische Stimmen treten traumwandlerisch in einen dialogischen Wechsel mit dem darunterliegenden Klangteppich. Ein kaleidoskopisches Spektrum feinster Klänge entsteht...
13.09.2023
TE DEUM
für Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass, Blechbläserquintett, Chor und Symphonieorchester (2023)
Sprache: Latein
10’
TWO LITHUANIAN WAR SONGS/ DVI LIETUVNINKŲ KARO DAINOS
für Stimme und Klavier (2022)
Text von litauischem Volk; Sprache: Litauisch
11’
WINTERNACHT
für Violine und Streichorchester (2022)
(Bearbeitung von Franz Schuberts Lied "Gute Nacht")
5’
...THIS TOO SHALL PASS... /...IR TAI PRAEIS...
für Violine, Violoncello, Vibraphon und Orchester (2021)
8’
KONZERTSTÜCK
für Violine, Cello und Klavier (2018)
6’
Version für Violine, Bassklarinette und Klavier (2021)
7‘
SAKURA
für drei gemischte Chöre (2018)
Text: Issa Kobayashi; Sprache: Englisch
8’
GLORIA
für Blechbläserquintett, Chor, symphonisches Orchester, Tonband und optionale Videoprojektion (2017)
Sprache: Latein/ Litauisch
7’
FIVE MIRACLES OF MARY/ PENKI MERĖS STEBUKLAI
Oper in zwei Akten für die ganze Familie
für 12 Solisten, 2 Kinderchöre, Tonband und symphonisches Orchester (2016)
Libretto: Ramutė Skučaitė, Sprache: Litauisch
100’
GLIMPSES/ ŽVILGSNIAI
für Solo Flöte (2013)
8’
VARIATIONS/ VARIACIJOS
für Solo Klavier (2011)
5’
LAST VERSES/ PASKUTINĖS EILĖS
für 4 Violas da gamba (2011)
7’
FIRES/ UGNYS
für symphonisches Orchester (2010)
11’
MIDSUMMER SONG/ VASARVIDŽIO GIESMĖ
für Streichorchester und optionales Schlagwerk (2009)
14’
GLOW/ ŽARA
für symphonisches Orchester (2008)
11’
SONGS OF SUNSET AND DAWN/ SAULĖLYDŽIO IR AUŠROS GIESMĖS
Kantaten-Oratorium für Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass, geschmischten Chor und symphonisches Orchester
Text: Rabindranath Tagore, Sprache: Litauisch
30’
FAIRY-TALE OF THE LITTLE PRINCE/ MAŽOJO PRINCO PASAKA
Suite für Flöte und Kammerorchester (2007)
10’
THREE OSTINATO PRELUDES/ TRYS OSTINATO PRELIUDAI
für Solo Klavier (2007)
7’
ALMOND BLOSSOM/ MIGDOLŲ ŽYDĖJIMAS
für Kammerensemble (2006)
14’
MOUNTAINS IN THE MIST/KALNAI MIGLOJE
für symphonisches Orchester (2005)
13’
VORTEX/SŪKURYS
für Violine und großes Ensemble (2004)
10’
SAULA’S SONGS/ SAULOS DAINOS
Liederzyklus für Mezzosopran und Klavier (oder Cembalo) (2004)
Text: Albina Žiupsnytė; Sprache: Litauisch
17’
SENSE SIX
für 5 Stimmen und großes Ensemble (2004)
Text: Dan Albertson; Sprache: Englisch
4’
MIRAGE
für Solo Gitarre (2003)
10’
ORIENTAL ELEGY/ RYTŲ ELEGIJA
for Streichquartett (2002)
12’
CONCERTO/ KONCERTAS
für Altsaxophon und Kammerorchester (2002)
16’
IDÉE FIXE
für 6 Schlagwerker (2002)
7’
ADIEU
für Solo Oboe (2002)
· Version für Solo Sopransaxophon
6’
PRESENTIMENTS/ NUOJAUTOS
Performance für Klavier und aufgezeichnetes Tonband (Flüte, Viola, 1-4 präparierte Klaviere) (2002)
18’
ICEBERG SYMPHONY/ AISBERGAS
für symphonisches Orchester (2000)
15’
CONCERTO FOR SIX / KONCERTAS ŠEŠIEMS
für Altsaxophon, Trompete, Cello, Kontrabass, Klavier und Schlagwerk (1999)
15’
DE PROFUNDIS
für Streichorchester (1998)
13’
FANTASIA/ FANTAZIJA
für Solo Klavier (1997)
7’
AUREI REGINA CAELI
für gemischten a capella Chor (1996)
Text: Mathias Casimirus Sarbievius; Sprache: Latein
13’
PASSACAGLIA/ PASAKALIJA
für Solo Klavier (1995)
4’
MISTERIOSO
für 2 Flöten und Kontrabass (1994)
7’